Grundsätzlich befürwortet die CDU Undenheim die Energiegewinnung mit Windkraftanlagen, da dies sowohl zum Klimaschutz als auch zum verantwortungsvollen Umgang mit fossilen Energieträgern beiträgt. Allerdings sollte bei der Errichtung der Anlagen und insbesondere bei der Standortwahl auch die Belange der betroffenen Bürger und Bürgerinnen berücksichtigt werden.
In der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses und des Bauausschusses am 06.Fe.2025 wurde eine neu projektierte Windkraftanlage (WKA) in Undenheim vorgestellt. Es handelt sich hierbei um eine 6,8 MWatt Anlage mit einer Nabenhöhe von 179m und einem Rotordurchmesser von 175m (Gesamthöhe 266,5m) welche in ca. 936m Abstand zur Dr.-de-Millas-Str. südlich von Undenheim auf einer Weißfläche erstellt werden soll (siehe Kartenausschnitt).
Zur Erklärung: Flächen für WKA‘s werden in Sonderbaufläche Windenergie (schraffierte Fläche) und Weißflächen Windenergie (gepunktete Fläche) unterschieden. Sonderbauflächen Windenergie sind Vorrangflächen, auf denen nach §6WindBG Verfahrenserleichterungen für die Errichtung von WKA‘s angewendet werden. So sind z.B. im Genehmigungsverfahren keine Umweltverträglichkeitsprüfung und keine artenschutzrechtliche Prüfung erforderlich.
Weißflächen hingegen sind keine vorrangigen Flächen zur Windenergiegewinnung aber trotzdem zulässig (keine Ausschlusswirkung), wobei die Verfahrenserleichterungen nach §6WindBG nicht anzuwenden sind. Daher müssen für WKA‘s auf Weißflächen sowohl Umweltverträglichkeitsprüfung als auch artenschutzrechtliche Prüfung durchgeführt werden. Für die hier genannte Anlage liegt uns dieses Gutachten vor und wir haben uns insbesondere mit der Schallimmission beschäftigt. An den beiden kritischsten Messpunkten Dr.-de-Millas-Str. 51a und Pommermühlweg 29 wird der Immissionsrichtwert mit 41 db erreicht. Dieser berücksichtigt sowohl die Vorbelastung verursacht durch bereits bestehende WKA's als auch die neu geplante Anlage von Gaia. (für Details siehe Tabelle).
Die weiteren 6 Anlagen die von der Fa. Juwi auf der Vorrangfläche errichtet werden sollen sind hierbei nicht berücksichtigt, da sich diese noch nicht im Genehmigungsverfahren befinden. Da wir davon ausgehen dass diese Anlagen die Gesamtschallimmission weiter erhöhen werden, wird der Gesamte westliche Ortsteil überproportional mit Schallimmission belastet, was aus unsere Sicht nicht zumutbar ist. Daher haben wir in der Ratssitzung vom 06.03.2025 das Einvernehmen zum Bau der WKA auf der Weißfläche mit dieser Begründung versagt.
Die CDU Undenheim wird sich dafür einsetzen dass hier eine bürgerfreundliche Lösung angestrebt wird. So hatte die CDU als einzige Fraktion im VG-Rat gegen den derzeit gültigen Mindestabstand von 900m zur Bebauungsgrenze votiert und sich für eine Mindestabstand von 1.100m ausgesprochen. Dies würde den Schalldruckpegel einer Einzelanlage um ca 2dB reduzieren.